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Ein Filter für mehr Sitchtbarkeit: Interview mit Hermann Eckel 02.04.2019

Hermann Eckel, Geschäftsleiter von tolino media und einer der Sprecher der IG Digital im Börsenverein, ist mit dabei in der diesjährigen Jury des CONTENTshift-Accelerators. 

Wo siehst du derzeit die größten Herausforderungen der Branche? 
Das lässt sich leicht beantworten: Ich habe mit diversen Start-ups aus der Content-Branche gesprochen. Und darunter sind nicht wenige, die sich allmählich vom Buchmarkt ab- und anderen Branchen zuwenden, weil viele Buchunternehmen zu schwerfällig und zu zögerlich sind. Das heißt, wir sehen hier einen regelrechten Brain-Drain: Die guten Leute wandern ab. Dabei brauchen wir sicher zehn Mal so viele Menschen in der Branche, die richtig fit sind in neuen Technologien. Aber dummerweise konkurrieren wir an dieser Stelle mit großen Industriezweigen wie der Versicherungs- oder Automobilbranche. Denn die benötigen ja Mitarbeiter mit demselben Qualifikationsprofil, zahlen aber viel bessere Gehälter.

Was stellst du dir da genau vor? 
Ein wichtiger Schritt ist mit dem CONTENTshift-Accelerator getan: Er sorgt für Sichtbarkeit von Start-ups, ist aber auch eine Art Filter. Schließlich ist es ziemlich aufwändig für Unternehmen, sich einen Überblick zu verschaffen, welche Start-ups es gibt und welche Qualität sie bieten. Ich glaube, ich habe da mittlerweile einen recht guten Einblick, aber kenne trotzdem sicher nur die Spitze des Eisbergs. Insofern ist es sehr hilfreich, wenn es eine Website wie die von CONTENTshift gibt, auf die man jemanden als ersten Ansatzpunkt verweisen kann. 

Was braucht es, damit Start-ups sich in der Branche etablieren können?
Mit dem CONTENTshift-Accelerator gelingt Start-ups mit hohem Entwicklungspotential der Einstieg in die Branche. Der entscheidende Schritt kommt aber danach: Die etablierten Player müssen etwas wagen und Geld dafür in die Hand nehmen. Und da können wir in unserer Branche noch besser werden. 

Was erwartest du von deiner Jury-Teilnahme? 
tolino media ist ja selbst noch ein junges Unternehmen, und wir haben uns den Start-up-Spirit erhalten. Ich freue mich daher sehr darauf, als Jurymitglied mit Start-ups zusammenzuarbeiten, die die Buchbranche mit ihren neuartigen Ideen bereichern können. Und anders herum: Diesen Start-ups zu helfen, relevante Use Cases und sinnvolle Erlösmodelle aus Sicht der Marktteilnehmer zu erarbeiten. Sowohl bei tolino media als auch als Sprecher der IG Digital sehe ich immer wieder, dass die Weiterentwicklung guter Ideen zu tragfähigen Geschäftsmodellen meist viel schwieriger ist als die Ideenfindung selbst. Hierbei möchte ich gerne helfen.

Interview: Christiane Petersen


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