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5 Nominierte, 5 Geschäftsmodelle: Ein Blick auf die Start-ups 2017 26.07.2017

Fünf Start-ups  haben sich im CONTENTshift-Pitch durchgesetzt und starten jetzt mit ihren Coaches und Mentoren in eine spannende Phase. Zeit, mal einen Blick auf die ganz unterschiedlichen Geschäftsmodelle der Nominierten zu werfen: 

Da ist zunächst einmal „L-Pub“, was für „Learning Publications“ steht. 2015 gegründet bietet das Offenbacher Start-up insbesondere Verlagen einen Mehrwert: Tiefergehende Inhalte werden in digitalen Content – egal, ob Roman, Betriebsanleitung, Magazin oder Prospekt - eingebettet. „Verlage verkaufen kuratierte Inhalte. Unsere Idee ist, dass Zusatzinformationen als Pop-up im Produkt vorhanden sein sollten, damit die Nutzer im Lesefluss bleiben und nicht ins Internet abwandern“, erklärt Gründer David Steel und freut sich: Derzeit würden sich insbesondere Fach- und Bildungsverlage für L-Pub interessieren, das Potential sei aber auch darüber hinaus groß. 

Während L-Pub ergänzendes Hintergrundwissen in Dokumente einfügt, fasst das ebenfalls 2015 gegründete Start-up Kontextlab komplexes Wissen visuell zusammen. „Wir ermöglichen es, auf spielerische Weise Zusammenhänge zu erkennen“, erklärt Gründerin Julia Köberlein. Genau genommen bietet das Unternehmen interaktive Wissenskarten, die Zugang zu hochkomplexen Themen einfach macht. Auf die Idee sei das Team gekommen, weil heute trotz und vielleicht genau wegen der Flut an Informationen oft ein Gefühl der Uninformiertheit bestehe. Als Spielwiese und Textlabor für die stetig weiterentwickelte Software dient das eigene Online- Magazin „Kontext“, das bei Kontextlab erstellt wird. „Mittlerweile werden wir von ganz unterschiedlichen Branchen angesprochen, für die unsere Lösungen interessant sind“, so Julia. 

Aus dem Nachbarland hoch im Norden kommt das dritte Start-up – aus Dänemark: Bei WriteReader erstellen, teilen und veröffentlichen Kinder ihre eigenen Bücher und lernen so auf ganz natürliche Weise Lesen und Schreiben. „Kinder lernen, wenn sie begeistert sind – und sie sind begeistert, wenn sie ihre eigenen Geschichten erzählen – von Dinosauriern, Skateboard-Fahren oder pinken Einhörnern“, erzählt Babar Baig, einer der Gründer des 2012 gestarteten Unternehmens. In Dänemark arbeitet WriteReader bereits mit großen Partnern wie Egmont zusammen – nun freut sich Babar, dass sich mit der Teilnahme an CONTENTshift auch die Tür zum deutschen Markt öffnet. „Der deutsche Markt ist konservativer, hier ist es von Vorteil, dass wir Testergebnisse und wissenschaftliche Studien vorweisen können, die unsere Herangehensweise untermauern – das brauchen wir in Dänemark viel weniger.“ 

Das französische Start-up Chai hat eine mobile App entwickelt, mit der Bücher als Audiodateien weitergehört werden können. „Wenn du zum Beispiel zu Hause in einem Buch gelesen hast, kannst du die Lektüre mit unserer App auch fortsetzen, wenn du joggen gehst, Abendessen machst oder auf ein Date wartest“, erklärt Alexis Botaya. Allen Unkenrufen zum Trotz sei das gedruckte Buch nicht tot, meint der Gründer – man müsse nur die ergänzenden Medien für alle Lebenslagen finden – und das ist mit Chai gelungen. Von seiner Teilnahme an CONTENTshift erhofft sich Alexis, den deutschen Markt und die Bedürfnisse der Verlage besser zu verstehen und interessierte Partner zu finden. 

Als Außenseiter scheint das Start-up Therapio ins CONTENTshift-Rennen gestartet zu sein – aber nur auf den ersten Blick. Therapio ist eine App für Therapeuten, mit der Patienten digital durch personalisierte Übungsvideos und Trainingspläne begleitet werden. Für Therapeuten und Patienten bedeutet das einen Win-Win-Effekt: Erstere werden in ihrer Arbeit mit dem Patienten unterstützt, letztere erhalten eine effektive, motivierende Nachbetreuung, z.B. Übungspläne werden direkt aufs Handy übermittelt. Und es gibt eine dritte Partei, die mittelfristig an dem Prozess beteiligt werden soll: Medizinische Fachverlage, Gesundheitsunternehmen oder Fitnessanbieter können ihren Content perspektivisch auf einer gemeinsamen Plattform anbieten – so dass Ärzte und Patienten auch hiervon profitieren. „Wir sind erst im Januar gestartet und freuen uns sehr, mit CONTENTshift einen Weg gefunden zu haben, um Kontakt zu interessierten Verlagen aufzunehmen,“ erklärt Gründer Artjom Pusch. 

Fünf vielversprechende Start-ups machen sich also gerade auf ihren Weg ins CONTENTshift-Programm 2017. Viel Spaß dabei!

Text: Christiane Petersen


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